Kaum eine andere Stadt in Europa verfügt über eine solche Anziehungskraft auf zeitgenössische Künstler wie Berlin. Ateliers reihen sich an Galerien, jeden Tag finden interessante Ausstellungen statt und regelmäßige Kunstfestivals locken Besucher aus aller Welt an. In besonderem Maße gilt das für Mitte, das während des berühmten Gallery Weekends jedes Jahr zum Treffpunkt für Liebhaber der modernen Kunst wird. Erfahren Sie, welche Galerien in Berlin-Mitte Sie unbedingt besuchen sollten und welche Events und Kunstausstellungen Sie sich jetzt schon in den Kalender eintragen können.
Eine Auswahl der wichtigsten Galerien
Die Vielfalt an Kunstgalerien in Berlin-Mitte ist so überwältigend groß, dass Einsteiger beim ersten Eintauchen in die Szene leicht den Überblick verlieren. Um Ihnen die Auswahl etwas zu erleichtern, stellen wir Ihnen vier der wichtigsten Galerien in Berlin-Mitte vor. Viel Spaß beim Betrachten und Entdecken!
EIGEN + ART
Die Galerie EIGEN + ART in der Auguststraße in Berlin-Mitte stammt ursprünglich aus Leipzig. Hier stellte der Galerist Gerd Harry „Judy“ Lybke schon zu DDR-Zeiten seine Wohnung zeitgenössischen Künstlern zur Verfügung. Mitte der 80er Jahre entdeckte er dort den mittlerweile weltbekannten Neo Rauch. 1992 eröffnete Lybke eine weitere Galerie in Berlin, die heute Künstlern aus ganz unterschiedlichen Gattungen ein Forum bietet. EIGEN + ART legt sehr viel Wert auf die langfristige Entwicklung der Kreativen. Ein Ansatz, der sich auszahlt: Bekannte Namen wie Tim Eitel, Carsten Nicolai, Ryan Mosley, Annelies Štrba und natürlich Neo Rauch stellen allesamt hier aus. Sehr spannend verspricht die Ausstellung Martin Eders zu werden, die am 26. April beginnt. Der Maler aus Augsburg wird die Besucher mit seinen subversiven Idyllen wieder gekonnt provozieren und nachdenklich stimmen.
Contemporary Fine Arts
Streng genommen nicht in Berlin-Mitte gelegen, hat die Galerie Contemporary Fine Arts nach mehreren Umzüge ihr Zuhause in der Grolmannstraße gefunden. Mit der U2 gelangt man von Mitte aus aber unkompliziert zum Ernst-Reuter-Platz, von dem aus es nur wenige Gehminuten bis zu den Ausstellungsräumen sind. Die Galerie existiert bereits seit Anfang der 90er Jahre und wird von Bruno Brunnet und Nicole Hackert geleitet. Den Schwerpunkt bildet die internationale zeitgenössische Kunst aller Gattungen. Beispielsweise werden regelmäßig die Werke solche Ausnahmekünstler wie Sarah Lucas, Cecily Brown oder Georg Baselitz ausgestellt. Das macht Contemporary Fine Arts zu einer der wichtigsten Galerien für moderne Kunst weltweit.
FeldbuschWiesnerRudolph
In der Jägerstraße 5 beheimatet, befindet sich FeldbuschWiesnerRudolph in unmittelbarer Nachbarschaft von GLINT: Nur 2 Minuten sind es zu Fuß bis zur Galerie. Hier angekommen erwartet den Besucher eine spannende Auswahl zeitgenössischer internationaler Künstler. FeldbuschWiesnerRudolph vertritt unter anderem Augustin Rebetez, Thorsten Brinkmann, Att Poomtangon, Philip Loersch, Wim Botha und Lea Asja Pagenkemper. Dabei legt die Galerie viel Wert auf die optimale Betreuung der Künstler, von der Strategieentwicklung über die Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur kreativen Unterstützung. In seiner heutigen Form existiert FeldbuschWiesnerRudolph erst seit 2016. Damals schlossen sich die bis dato unabhängigen Galerien FeldbuschWiesner und Jette Rudolph zusammen, ein in der Kunstszene seltener Vorgang. Die hohe Qualität der Ausstellungen gibt den Verantwortlichen aber Recht. So freuen sich viele Kunstfans beispielsweise schon auf die nächste Ausstellung von Jenny Michels im August.
Sprüth Magers
Die Kunstgalerie Sprüth Magers in Berlin-Mitte ging aus einer Fusion hervor: Im Jahr 1998 beschlossen die beiden Kölner Galeristen Monika Sprüth und Philomene Magers, in Zukunft zusammenzuarbeiten. Noch bevor das Duo 2008 nach Berlin kam, eröffneten sie bereits Dependancen in München und London. Seit 2016 gibt es eine weitere Niederlassung in Los Angeles. Sprüth Magers zeichnet eine Vorliebe für Konzeptkunst, Minimalismus, Feminismus und Fotografie aus. Das Renommee dieser Galerie lässt sich leicht daran ablesen, dass aktuell Werke von Fischli/Weiss, Andrea Robbins und Max Becher sowie Thea Djordjadze parallel zu sehen sind. Wenn Sie es jetzt kaum noch abwarten können: Die Galerie liegt an der Oranienburger Straße und ist somit von GLINT aus fußläufig erreichbar.
Jüdische Mädchenschule
In den Räumen der ehemaligen jüdischen Mädchenschule lässt es sich nicht nur hervorragend speisen, Sie können auch moderne Kunst zentral in Berlin-Mitte genießen. Die Auswahl, die Initiator Michael Fuchs hier an einem Ort versammelt hat, ist groß. Im ersten Stock kommen Fans moderner Fotografie auf ihre Kosten: Die Camera Work Contemporary Gallery präsentierte beispielsweise schon Aufnahmen von Robert Polidori. Im dritten Obergeschoss widmet Michael Fuchs aktuell dem verstorbenen Günther Förg und seinen “Bleibildern” eine Schau. Auch die bekannte Ausstellung über die amerikanische Politiker-Familie Kennedy war hier lange Zeit zuhause, ging allerdings im Januar 2019 auf Weltreise. Mit viel Spannung wird die Wiedereröffnung des Museums Frieder Burda erwartet. Auf dem Programm steht eine Ausstellung der Künstler JR, Adrian Piper und Ray Johnson.
Das jährliche Gallery Weekend
Neben diesen durchgehend geöffneten Galerien und Kunstausstellungen in Berlin sollten Sie sich auf keinen Fall das jährlich stattfindende Gallery Weekend entgehen lassen. Im Frühjahr laden rund 45 Galerien dazu ein, zeitgenössische Kunst und Künstler hautnah zu erleben. Die Veranstaltung hat sich zu einem festen Termin im Kalender der internationalen Sammlerszene entwickelt: Jedes Jahr sind viele Käufer aus Russland, den USA und China in Berlin zugegen. Den Hotspot der Veranstaltung bildet dabei ganz klar Berlin-Mitte mit den meisten teilnehmenden Galerien, gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf. Aber auch andere, kleinere Galerie-Events sind mehr als nur einen Besuch wert: Auf dem Portal Art at Berlin erfahren Sie, was aktuell zu sehen ist.
Tauchen Sie in die Kunstszene ein
Wer sich für Kunst interessiert, der wird die Galerien in Berlin-Mitte lieben. Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, die derzeit über eine so lebendige, abwechslungsreiche und hochklassige Kunstszene verfügen. Schlendern Sie mit Freunden durch Ateliers und Berliner Kunstausstellungen, vertiefen Sie sich in das Gespräch mit Kreativen und Galeristen oder erleben Sie bei Eröffnungen und Events ausgefallene Performances. Die Möglichkeiten in Mitte sind nahezu endlos! Mit einer Wohnung in GLINT sind Sie in nur wenigen Minuten mitten im Geschehen. Vielleicht finden Sie so ja schon bald das perfekte Kunstwerk für Ihr neues Wohnzimmer.